Drankhausen, Ort ohne Straßennamen

Während der Warenhandel über Online-Lieferdienste (Online-Shopping) zunehmend an Attraktivität gewinnt, nimmt die Herausforderung der Paketdienste zu: Direkte Zustellversuche bleiben häufig aus, erkennbar an fehlenden Benachrichtigungen im Postkasten. Erst eine Nachfrage beim Versandhändler oder eine Online-Recherche ergibt, dass sich die Pakete bereits in einem Shop der Paketdienste befinden und zur Selbstabholung bereitliegen oder zurück an den Absender gehen. Ursache für eine derartige Zustellungsverweigerung sind die Unternehmensphilosophien der Paketdienste, die ihre Dienstleistung entsprechend ihrem Leistungsvermögen auslegen, und nicht das Fehlen von Straßennamen, wie es bei Drankhausen der Fall ist.

Der Name eines Ortes ohne Straßennamen wird in Straßenverzeichnissen grundsätzlich wie ein Straßenname behandelt. Mit der Hausnummer erweitert, ergänzt er in Postanschriften und in Navigationssystemen die Zieladresse. So gelangen selbst Rettungsdienste zielgenau vor die Haustür. Vorausgesetzt hierfür ist, dass die Hausnummer von der Straßenseite aus gut erkennbar ist. Letzteres ist mit ein Grund für durch Drankhausen fahrende Liefer- und Paketdienste, bei nicht schnell erfassbaren Hausnummern einfach vorbei- und weiterzufahren.

Bei der Vergabe der Hausnummer ist der Antragsteller verpflichtet, innerhalb kurzer Zeit die Hausnummer deutlich lesbar am Haupteingang anzubringen. Liegt der Haupteingang nicht an der Straßenseite, so ist die Hausnummer an der zur Straße gelegenen Hauswand oder der Einfriedung anzubringen.

Wird beispielsweise ein Rettungsdienst zum Dorfgemeinschaftshaus Drankhausen 18 gerufen, dann gelangt er zu einem Gebäude mit der Inschrift "Gerätehaus". Er kann sich nicht vergewissern, ob es die richtige Adresse ist; an dem Gebäude befindet sich keine Hausnummer.  Stand: 30. Januar 2019

Aktualisierung (26. April 2019): Im Rahmen des Forschungsprojektes „Digitalisierung und Onlinehandel: Fluch oder Segen für ländliche Räume?“ untersucht das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) zusammen mit der TU Dortmund und der Universität Bonn das Einkaufsverhalten in ländlichen Räumen. In dem Projekt werden 1500 Bürgerinnen und Bürger unter anderem auch im Kreis Höxter befragt werden. Die telefonische Befragung wird voraussichtlich im Mai durchgeführt. Die Ergebnisse des Projektes und der Befragung werden den Städten als Grundlage für entsprechende Schlussfolgerungen zur Verfügung gestellt.